Gesellschaft – und die Frage nach guten Taten.
Wer sich etwas vornimmt, sollte sich im Klaren sein, dass seine Handlung etwas bewirken wird. Ist also das, was wir vorhaben eine gute Entscheidung? Einfach für eine gute Welt eintreten. Menschen zum Nachdenken anzuregen. Ist die Form in der unsere Gesellschaft in Europa, in Amerika, zunehmend auch in Asien oder Russland aufkommt, wirklich das, was wir wollen?
Sich von der Politik zu entfernen und nur Parolen zu übernehmen, kann doch nicht glücklich machen. Egal, ob die Parolen von Linken, von Rechten, von den Grünen, von der Mitte oder von den Wirtschaftsliberalen und Sozialdemokraten kommen, sie alle werfen anderen gleichzeitig was Schlechtes vor und illustrieren, dass nur ihre eigene Wahrheit beziehungsweise Meinung recht bekommen soll. Und in Illusionen und paradiesischen Zuständen zu verweilen, wird kaum das Ziel unserer Gemeinschaft sein. Wann sind wir wirklich freie Menschen?
Kant hat mit seiner Vernunft-Theorie soweit es ging Aufklärung betrieben. Nicht alle haben wohl diese Forderung nach Vernunft wahrgenommen. Was ist ein gutes Werk? Da spielen so viele Gedankengänge mit, dass man keine wirklich eindeutige Antwort darauf geben kann. Ein Autokauf, ist das ein gutes Werk? 10.000 Menschen arbeiten Täglich für jene die von A nach B fahren müssen. Die Fachkräfte, Spezialisten, Monteure und Konstrukteure bekommen ihren Lohn, sie können damit ihre Familien versorgen und ernähren. Auf der anderen Seite, sterben Menschen wegen den Folgen von einer zu hohen Abgasbelastung. In Großstädten wird der Smog unerträglich für die Menschen, die versuchen mit ihrer Arbeit zu überleben. Sollen wir Politik ausüben, eine Meinung dazu haben?
Ein Autokauf ist gut, es kurbelt die Wirtschaft an. Ein Autokauf ist schlecht, es zerstört die Umwelt in der wir leben. Für die Menschen in Afrika ist es doch ein Segen, wenn sie ein Auto haben mit dem sie tausende Kilometer zur nächsten Stadt kommen, oder nicht? Die einen sagen: wir können doch alles teilen. Die anderen sagen: können ist kein muss, und ich will nicht mit dir teilen. Wenn man ein Auto in zwei Hälften teilen würde, nur damit man es geteilt hätte. Das wäre für die Umwelt gut!? Dann würden überall zweigeteilte Autos rumliegen. Teilen im Sinne vom Carsharing? Also mit anderen das Auto teilen? Fahrgemeinschaften bilden? Das ist doch eine feine Sache, mit wildfremden Leuten ein Auto teilen. Sich zu fünft in ein Auto quetschen und im Sommer nach einem 40 Grad Tag 1,5 Stunden nach Hause fahren. Ist das ein gutes Werk?
Die einen wollen sich abgrenzen, die anderen wollen freie Grenzen haben. Es stellt sich die Frage, ob vor einer guten Tat erst die Qual kommt oder die gute Tat an sich eine Qual sein muss, um als eine gute Tat zu gelten. Beispielsweise sind wohl Taten Gandhi im Großen und Ganzen positiv zu bewerten, jedoch musste er sich selbst fast zu Tode hungern, um etwas Großes zu bewirken. Ein kleines Zeichen setzen, ist wahrscheinlich einer der einzigen Taten die keinem schadet. Ein Lächeln, ein Händereichen, über die Straße helfen, eine Tasche tragen, sich zu grüßen, jemandem etwas schenken. Vielleicht sind das die einzigen Taten, die ein gutes Werk darstellen. Es gäbe so viele kleine Zeichen, die man setzen könnte. Und alle wären sie wertvoll. Würde das Leben nur aus solchen kleinen Gesten bestehen, das würde ich Leben nennen. Und das werde ich mir vornehmen.
i.A. La Budés Team
Tobias Budesheim
One Response to “Gesellschaft – und die Frage nach guten Taten.”
Unsere Natur – in der wir Leben – La Budés
[…] gibt’s noch? Es liegt vielleicht an der Erziehung? Ich werde auf jeden Fall meinen Kindern diese Geste beibringen. Denn es gehört sich so. Das ist keine Frage nach Moral, sondern einfach nur eine Frage […]